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Insgesamt erfordert das Erzielen einer gleichmäßigen Farbe mit natürlichen Färbemitteln etwas Übung und Experimentierfreude, aber mit diesen Tipps bist du auf dem Weg zu schönen und gleichmäßig gefärbten Textilien.

Kleidung

Natürlich gefärbte Kleidung

Größe

Natürlich ist es einfacher, eine gleichmäßige Farbe auf einem T-Shirt zu erzielen als auf einer großen Decke oder ähnlichem. Wenn der Stoff, den du färben möchtest, sehr groß ist, ist es besser, eine andere Technik zu verwenden, z.B. Batik, Shibori oder Bundle Dye. Auf diese Weise kannst du das Muster besser kontrollieren, anstatt unregelmäßige Flecken zu erhalten.

Aber auch beim Färben kleinerer Stoffstücke können wir versuchen, alles perfekt zu machen, und die Ergebnisse sind dennoch etwas fleckig.

Second Hand/ Vintage Textilien

Den genau dies kann der Fall sein, wenn du z.B. mit Second Hand oder Vintage Stoffen gefärbt hast. Gerade bei Oberteilen kann es oft vorkommen, dass gerade unter den Armen Flecken beim Färben entstehen. Dies hat den Hintergrund, das Deo Rückstände (Aluminium) mit dem Farbstoff reagieren.

Vorbereitung

Weiße gebeizte Wäsche, die auf einer Wäscheleine hängt

Vorwaschen

Reinige deinen Stoff vor dem Färben so gut wie möglich, um Ölrückstände aus der Herstellung zu entfernen.
Wenn du deinen Stoff oder dein Kleidungsstück nicht gut vorwäschst, wird das Färbeergebnis sehr fleckig aussehen. Die Farbe lässt sich leicht auswaschen, da sie sich nicht wirklich mit den Fasern verbunden hat, sondern auf der Oberfläche der Ölrückstände sitzt.

Beizen

Vor dem Färben ist es wichtig, das Gewebe oder Garn mit einem Beizmittel vorzubehandeln. Beizmittel helfen den Fasern, sich mit dem Farbstoff zu verbinden, was zu einer gleichmäßigeren und haltbareren Farbe führt. Gebräuchliche Beizmittel sind Alaun, Kaltbeize und Tannin. Vergiss nicht, den Stoff nach dem Beizen zu waschen, um die überschüssigen Beizpartikel zu entfernen. Denn wenn sich diese später mit der Farbe verbinden, führt auch dies zu einem ungleichmäßigen Farbergebnis.

Färbeprozess

Topf mit Deckel - Farbsud

Färbematerial von Farbsud trennen

Nach dem das Färbematerial ausgekocht wurde und du die Farbe extrahiert hast denke daran das Färbewasser durch ein feines Sieb abseihen, um Pflanzenreste usw. zu entfernen, und erst dann dein Garn oder Kleidungsstück in das fein gesiebte Färbebad geben. Pflanzenreste können Flecken auf dem Gewebe verursachen.

Teilweise lass ich aber auch ganz bewusst das Färbematerial im Topf, wenn ich das Kleidungsstück in den Top gebe, da dies auch einen schönen Effekt erzeugt.

Genügend Wasser

Achte bei der Vorbereitung des Färbebads darauf, dass du genügend Wasser verwendest, um den Stoff oder das Garn vollständig einzutauchen. Dadurch wird sichergestellt, dass die Farbe gleichmäßig in das Material eindringen kann.
Verwende den größten Topf, den du finden kannst, damit der Stoff möglichst viel Bewegungsfreiheit hat.

Stoff vor dem Farbbad befeuchten

Bevor man den Stoff in den Färbetopf legt, sollte man ihn anfeuchten, damit er die Farbe gleichmäßiger aufnimmt. Lege hierzu dein zu färbenden Stoff für mindestens eine Stunde in eine Wasserschale, damit sich dieser entsprechend vollsaugen kann.

Stoff in das Färbebad eintauchen

Beim Eintauchen in den Farbsud den Stoff mit beiden Händen zusammendrücken, um Luftblasen zu entfernen. Wenn sich dennoch Luftblasen unter dem Stoff gebildet haben, rühre weiter, bis sie verschwunden sind.
Nasser Stoff kann zusammenkleben und Stellen, die beim ersten Mal nicht gefärbt wurden, können eine hellere Farbe annehmen.

Bei Kleidungsstücken mit Knöpfen solltest du diese vorher abnehmen, damit sich die Farbe nicht hinter den Knöpfen sammelt.

Umrühren

Rühre den Stoff oder das Garn während des Färbens regelmäßig um, damit die Farbe gleichmäßig einzieht. Es ist wichtig, den Stoff in Bewegung zu halten, damit sich die Farbe nicht in den Falten absetzt und diese Bereiche dunkler färbt.

Temperaturkontrolle

Auch die Temperatur des Färbebades kann die Farbe beeinflussen. Ist die Temperatur zu hoch, kann die Farbe ungleichmäßig oder zu dunkel werden. Ist sie zu niedrig, kann die Farbe heller sein als gewünscht. Achte darauf, dass die Temperatur während des gesamten Färbevorgangs konstant bleibt.

Erhitze das Farbwasser nicht zu stark und bringe es nicht zum Blubbern, denn dann steigen Stofftaschen nach oben und es wird Luft eingeschlossen. Ziehe in diesem Fall Handschuhe an, um deine Hände zu schützen, drücke die Luft aus dem Stoff und tauche ihn erneut in die Farbe ein.

Fazit

Egal wie sorgfältig wir beim Färben mit Pflanzen vorgehen, manchmal sind die Ergebnisse trotzdem etwas uneinheitlich. Anstatt in solchen Situationen frustriert zu sein akzeptiere einfach, dass es sich um einen natürlichen Prozess mit natürlichen Materialien handelt.

Alternativ kannst du auch das gefärbte Kleidungsstück versuchen erneut zu Färben, oder mit der Bundle Dye Technik zu überfärben um so die Flecken zu „verstecken“.

Oder wie bereits oben erwähnt von vornherein eine Färbetechnik anwenden, bei der du das Farbmuster besser kontrollieren kannst.